Pressemitteilung

Aurubis kommt weiterhin erfolgreich durch die Corona-Krise

Hamburg | Dienstag, 11. August 2020

  • Operatives Neun-Monats-EBT steigt auf 133 Mio. €
  • Höherer Durchsatz von Konzentrat- und Recyclingmaterial kompensiert schwache Produktnachfrage bei Gießwalzdraht und Strangguss
  • Geschäftsjahresprognose wird bestätigt
  • Aurubis setzt Strategie weiter konsequent um

Der Aurubis-Konzern erzielte in den ersten drei Quartalen des laufenden Geschäftsjahres ein operatives Ergebnis vor Steuern (EBT) von 133 Mio. € und liegt damit über dem Vorjahresvergleichswert (Vj. 125 Mio. €). Durch gute operative Performance konnte der Konzentratdurchsatz bei jedoch niedrigeren Schmelz- und Raffinierlöhnen gesteigert werden. Positiv wirkte ein höheres Metallmehrausbringen bei gestiegenen Edelmetallpreisen. Das Recyclinggeschäft trug aufgrund im Vergleich zum Vorjahr höherer Raffinierlöhne für Altkupfer in Verbindung mit einem deutlich gestiegenen Durchsatz positiv zum Ergebnis bei. Aurubis konnte damit die Auswirkungen der Corona-Pandemie im bisherigen Verlauf des Geschäftsjahres gut kompensieren.

Niedrigere Schwefelsäureerlöse aufgrund deutlich gesunkener Absatzpreise belasteten das Ergebnis. Auch ein erheblich spürbarer Rückgang der Nachfrage nach Gießwalzdraht-, Strangguss- und Flachwalzprodukten wirkte im Vergleich zum Vorjahr negativ.

Im Wesentlichen durch gestiegene Edelmetallpreise konnte Aurubis die Umsatzerlöse auf 8.896 Mio. € (Vj. 8.681 Mio. €) steigern. Der operative ROCE verbesserte sich auf 8,5 % (Vj. 7,3 %). Aurubis gewährleistet durch höhere Bestände an Einsatzmaterialien die Versorgung des Hüttennetzwerkes in unsicheren Zeiten. Durch Edelmetallverkäufe zu gestiegenen Marktpreisen und Kathodenverkäufe nach Asien erreichte der Netto-Cashflow zum 30. Juni 2020 166 Mio. € und lag damit deutlich über dem niedrigen Niveau des Vorjahres (Vj. ‑240 Mio. €).

Auf Basis IFRS erreichte Aurubis ein EBT aus fortgeführten Aktivitäten von 248 Mio. € (Vj. 135 Mio. €).*

Erstmalig wurden nach Abschluss der Übernahme des Recyclers Metallo am 29. Mai 2020 die neuen Standorte in Beerse (Belgien) und Berango (Spanien) im Juni in den Konzernabschluss einbezogen.

Das zurückliegende Quartal war durch die weltweite Corona-Krise in Bezug auf externe Faktoren sehr herausfordernd“, zieht Roland Harings, Vorstandsvorsitzender der Aurubis AG, Bilanz.

Doch Einsatz, Flexibilität und Disziplin unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben zusammen mit agilem Krisenmanagement dafür gesorgt, dass wir die Corona-Infektionszahlen bei Aurubis bisher auf sehr niedrigem Niveau halten und unsere Produktion an den Hüttenstandorten weitestgehend unbeeinträchtigt aufrechterhalten konnten. Zudem zeigt sich in der Pandemie einmal mehr die Robustheit unseres Geschäftsmodells. Das spiegelt sich im soliden Ergebnis wider.

Gleichwohl, so Harings weiter, müsse Aurubis zukünftig noch kostenbewusster agieren: „Wir werden darum unser Kostensenkungsprogramm in den nächsten Monaten weiter umsetzen.“ Das Performance Improvement Program (PIP), das den Fokus auf Kostensenkung legt, hatte sich durch die Corona-Krise verzögert, aktuell laufen intensive Gespräche mit den Mitbestimmungsgremien.

Aurubis bestätigt Prognose für das laufende Geschäftsjahr

Die Auswirkungen von Covid-19 auf die Rohstoff- und Produktmärkte bleiben für Aurubis schwer zu prognostizieren.

Dennoch erwartet Aurubis für das laufende Geschäftsjahr eine über dem Vorjahr liegende Anlagenverfügbarkeit. Trotz eines global reduzierten Angebots an Kupferkonzentraten mit Schmelz- und Raffinierlöhnen auf niedrigem Niveau wird Aurubis seine Anlagen gut versorgen können, zum einen aufgrund seiner guten Position im Markt, zum anderen, da sich im Altkupfermarkt ein verbessertes Angebot mit steigenden Schmelzlöhnen abzeichnet.

Demgegenüber steht eine deutlich gesunkene Nachfrage auf den Kupferproduktmärkten, wobei Aurubis für Kupfergießwalzdraht von einer Erholung der Nachfrage ausgeht, die jedoch deutlich unter dem Vorjahresniveau liegen wird. Für das 4. Quartal 2019/20 sieht Aurubis zudem weiterhin ein Überangebot am internationalen Markt für Schwefelsäure.

Für den Rest des Geschäftsjahres bleibt Aurubis verhalten optimistisch. Den schwachen Produktmärkten steht eine bislang gute Rohstoffversorgung gegenüber, sodass dies im Gesamtkonzern, auch unter Einbeziehung von Metallo, kompensiert werden kann. Aurubis erwartet deshalb unverändert ein operatives EBT für das Geschäftsjahr 2019/20 zwischen 185 Mio. und 250 Mio. €.

Trotz der Krise setzt Aurubis Unternehmensentwicklung erfolgreich fort

Darüber hinaus setzt Aurubis die Strategie mit verschiedenen Maßnahmen weiter um: Die Integration von Metallo in den Konzernverbund wird vorangetrieben. In diesem Zusammenhang hat Aurubis als erstes europäisches Unternehmen der Grundstoffindustrie ein Schuldscheindarlehen mit Nachhaltigkeitskomponente platziert, das zweieinhalbfach überzeichnet war und so ein Volumen von 400 Mio. € erreichte. Aurubis wird diese Mittel für den Erwerb von Metallo sowie zur allgemeinen Unternehmensfinanzierung nutzen.

Zudem übernahm Aurubis Mitte Juli 2020 das Berliner Softwareunternehmen azeti. Es entwickelt und vertreibt eine Internet-of-Things (IoT)-Plattform zur Integration und Auswertung von Produktionsdaten und ist ein wichtiger Baustein für die neue Digitalorganisation bei Aurubis.

Mit Wirkung zum 15. August 2020 hat der Aufsichtsrat der Aurubis AG Heiko Arnold zum neuen Vorstand Operations (COO) bestellt. Der promovierte Chemiker wird die Produktionswerke, die kontinuierliche Verbesserung der operativen Prozesse, Umweltschutz, Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz des Unternehmens verantworten. Zuletzt war er Technikvorstand bei der österreichischen Lenzing AG. Davor war er bei der BASF viele Jahre in leitenden Funktionen und an internationalen Produktionsstandorten tätig. Thomas Bünger verantwortet zukünftig als Technikvorstand (CTO) die Weiterentwicklung der innovativen metallurgischen Prozesse sowie die Forschung und Entwicklung im Unternehmen.

* Da das IFRS-Ergebnis unter anderem Bewertungseffekte aus Metallpreisschwankungen enthält, weist Aurubis abweichend hiervon das operative Ergebnis (EBT) aus. Dessen Darstellung eliminiert die Effekte aus Metallpreisschwankungen weitgehend und ermöglicht so eine realistischere Beurteilung des Geschäftsverlaufs. Das operative EBT ist ausschlaggebend für die Steuerung des Unternehmens.

Das Segment FRP wird weiterhin nach IFRS 5 als nicht fortgeführte Aktivitäten geführt und ist somit nicht im IFRS-Ergebnis enthalten. Die operative Ergebnisberichterstattung hingegen bleibt vom beabsichtigten Verkauf des Segments unberührt.

 

Die vollständige Quartalsmitteilung 9 Monate 2019/20 finden Sie hier.

 

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Angela Seidler
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